Auf Rubinsuche in Mogok / Abendfahrt in Shwebo

Die Windmessungen am Neujahrs-Morgen zeigen, dass an eine Ballonfahrt in diesem engen, überbauten oder überwachsenen Tal mit ein paar wenigen Nastüchern zum Landen nicht zu denken ist. Wir blasen die Uebung ab und machen einen Abstecher in einen der vielen Burma-typischen Coffee-Shops. Ein ausgedehnter Rundgang auf dem Gemüsemarkt wird gefolgt von einem noch fast ausgiebigeren auf dem Rubinmarkt, dann ist schon Zeit für eine Nudelsuppe. Am Nachmittag haben wir das Sonderprivileg, eine der Rubinminen besichtigen zu können. Die Lizenzen für den Abbau werden durch die Regierung ausgestellt, der Gewinn wird mit dieser geteilt. Die Frage, ob das «50:50» oder «aufgeteilt» bedeute, wird mit einem diplomatischen Lächeln beantwortet. In der Mine selber werden nur die grösseren Steine weiter verarbeitet, die kleineren werden lokalen Familien überlassen, die in mühsamer Kleinarbeit die Haufen aussortieren und hoffen, den einen oder anderen Fund zu machen. Meist schauen nur ein paar Steinchen von 1-3 mm Durchmesser heraus, einkarger Lohn für die Arbeit einer ganzen Familie. Insgesamt gewinnen wir aber den Eindruck, dass es den Leuten in der Bergbaustadt Mogok verhältnismässig gut geht. Die Häuser sind im Vergleich mit anderen Orten solide und grosszügig gebaut, die Gärten rund herum sind sauber und auf dem Markt und in den Geschäften ist die Auswahl an Gütern gross.

Am Freitag 2.1. geht es dann frühmorgens über die rumplige und kurvige Strasse wieder hinunter in die Ebene des Ayeyarwaddy. Unterwegs besichtigen wir noch eine ziemlich spektakulär auf einen Felsspitz gebaute Pagode, die auch eine tolle Rundsicht über die bewaldeten Berghügel des Gebietes bietet. Nach einem Mittagsstop erreichen wir um ca. 14:00 die kleine Stadt Shwebo. Die Temperaturen sind in der Zwischenzeit wieder auf dem Niveau, das wir Europäer generell mit Asien verbinden: T-Shirt-mässig. Um etwa 16:30 starten wir dann auf einem grösseren Feld in der Nähe einer Schule. Für einen grossen Publikumsaufmarsch ist entsprechend gesorgt. Unter dem Jubel der vielen hundert Zuschauer steigt ein Ballon nach dem anderen in den Nachmittagshimmel auf. Wir fahren quer über die Stadt, die von einem quadratischen Wassergraben umgeben ist. Obwohl wir beim Aufstellen ziemlich ins Schwitzen gekommen ist, sind Hüllentemperatur und Gasverbrauch während der Fahrt erstaunlich tief. Locker und entspannt gleiten wir über die Stadt, sinken im Süden dann tiefer und überqueren ein kleines Dorf ein paar Meter über Grund, natürlich zur grossen Freude der Bevölkerung. Nach einem letzten Hüpfer über ein paar Stupas landen alle 5 Ballone nebeneinander auf einem grösseren Feld, wo wir unterstützt von Hunderten von Dorfbewohnern rasch zusammengepackt haben, um anschliessend im kleinen Dorfladen ein erstes Bier für die trockenen Kehlen erstehen.

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