Der erste Tausender

Diese Morgenfahrt war ein voller Erfolg:
– HWZ 1: 936 Pt.
– HWZ 2: 844 Pt.
– FON: 1000 Pt.
Gesamthaft ein Sprung auf Rang 6 in der Zwischenrangliste.

Wir freuen uns wahnsinnig darüber, sind uns aber auch darüber im Klaren, dass zwischen diesem 6. Rang und dem 26. gleich viele Punkte Abstand sind wie nach vorne zur führenden Nicola Scaife (AUS). Wir werden nicht überborden und kämpfen weiter.

Neuer Morgen, neues Glück

Die prognostizierten Windstärken sind auch heute Morgen mit Geschwindigkeiten zwischen 8 (Grund) und 18kt (1000ft) nicht wirklich langsam. Es sind drei Ziele mit individuellem Startplatz gesetzt: 2 HWZ auf dem Flugplatz, 3 HWZ am Südrand der Stadt und ein FON. Wie immer messen wir die Winde mehrfach und sorgfältig und wählen in Anbetracht der Windgeschwindigkeiten einen Startplatz etwa 4km vom ersten Ziel entfernt. Die Organisation im Team klappt und bald sind wir in der Luft. Die Winde sind das erste Mal steuerbar, auch wenn es weiter oben läuft wie eine S…

Die PIC’s loben die Bodenarbeit ausgesprochen. Auf dem ersten Ziel markert unsere Co-PICin mit 1-2m (seidener Erdbeer-Marker) auf dem dem zweiten mit ca. 6-7m (seidener Vanilla-Marker). Auch das FON funktioniert wunschgemäss mit 5-10m und das bei ca. 35km/h. Zum Schluss sind die Winde am Boden ganz ruhig, sodass am Rande eines Feldes eine gemächliche Landung resultiert.

8 Ränge verloren

Nach den provisorischen Resultaten der Abendfahrt sind wir um 8 Ränge nach hinten gefallen: Rang 21 mit 3200 Punkten, rund 2100 Punkte hinter der nach wie vor führenden Australierin. Ungünstig war v.a. der Task 5, bei dem doch einige Pilotinnen in die Nähe des Ziels kamen. Dafür war der zweite HWZ besser als erwartet, da viele Konkurrentinnen zu spät starteten und ihnen deshalb die Zeit ausging.

Abendfahrt für die Füchse

Bodenwinde um 20km/h bestimmen die Abendfahrt. Die Suche nach einem geschützten Startplatz erweist sich als anspruchsvoll, dank zwei Autos können wir die Zeit zwischen Briefing und Zusatzbriefing nutzen und haben dann gute Alternativen. Alle Windmessungen vor dem Start stimmen überein, am Schluss ist aber auf dem Fly-In doch nicht mehr als ca. 250m drin. Dass die nachfolgenden beiden HWZ schwierig würden, war von Anfang an klar. Die Windmessungen deuteten leider bereits beim Zusatzbriefing darauf hin. Mit Ablagen von je mehr als einem Kilometer haben wir aber doch nicht gerechnet.

Anspruchsvoll ist auch die Aufgabe am Boden. Bei diesen schlechten Strassen müssen wir grosse Distanzen zurücklegen, um an die Ziele zu kommen. Das ist für das erste Ziel unmöglich (dort stünde Lolo, dieser ist aber am Funk nicht erreichbar), am zweiten sind wir knapp zu spät und beim dritten reicht es zwar einigermassen, die Windmessungen sind aber auch hier zu spät, um noch etwas zu nützen. Für Fotos hat es übrigens auch nicht gereicht.

Good News: nach einer Fahrt mit durchschnittlich 30 km/h legt unsere PICin eine saubere Reissbahnlandung hin, Insassen und Ballon sind wohlauf. Das gilt für die Japanerin, die beim Start das Quick Release an ihrem Anhänger befestigt hat und diesen prompt überworfen hat, nicht wirklich. Noch schlimmer geht es der daneben aufstellenden Russin, der die Japanerin mit ihrem Kartenbrett ein Riesenloch oberhalb des Aequators gerissen hat. Heulend muss sie auf die Fahrt verzichten.

Am Schluss wissen wir im Moment nur, dass wir nicht gut waren. Was wir aber hätten besser machen sollen, ist uns noch nicht klar. Was die übrigen Pilotinnen hinbekommen haben, werden wir sehen. Wir hoffen, dass wir nicht zuviel an Boden verloren haben.

Schaden in Grenzen

Die provisorischen Resultate der Morgenfahrt:
– JDG: 550m / 263 Punkte
– HWZ: 246m / 613 Punkte
– RTA: 5″ / 946 Punkte
Gesamt: 1822 Punkte / Rang 13

Damit sind wir für den Anfang ganz zufrieden, auch wenn der Abstand auf die führende Australierin schon fast 1000 Punkte beträgt. Das gibt uns Motivation für die nächsten Fahrten.

No Fog, just Mist!

Prasselnder Regen weckt uns eine Stunde vor der eigentlichen Tagwache. Gut, dass wir am Abend noch den Brenner abgebaut haben. Zum Zeitpunkt des Briefings sieht man nicht wirklich viel, weniger wegen der Dunkelheit als wegen dem Nebel. Gemäss der sprachlich etwas limitierten Meteorologin kommt es schon gut, in Realität einfach erst, als der Wind schon gedreht hat. So liegt das erste Ziel (Judge Declared Goal) so falsch, dass alle Ballone deutlich rechts liegen, obwohl es sich nur ca. 800m vom CLA weg befindet. Damit wird der individuelle Startplatz entscheidend für das Resultat. Da wir ziemlich weit rechts starten, ist unsere Euphorie stark begrenzt. Das eine der nachfolgenden Hesitation Waltz Kreuze liegt dann etwas besser, aber da kaum eine Richtung nach links zu finden ist, fahren wir auch hier nicht in die MMA. Dann gibts es zum Abschluss noch ein Race to an Area, bei dem wir 12’16» deklariert und 12’04» geloggert haben. Wir hoffen, dass dies einige Punkte gibt.

Kurz vor der Landung machen sowohl die Korb- als auch die Bodencrews noch etwas Gamewatching (Highlight ist ein Wildschwein, das wie eine gesengte Sau über das Feld wetzt).

Eröffnungsfeier

Nach dem etwas langatmigen General Briefing startet gegen Abend der Korso zur Eröffnungsfeier. In drei Gruppen fahren wir zum Hauptplatz von Leszno, eskortiert durch die Polizei und beobachtet von vielen winkenden Zuschauern. Wir werden ermuntert, mit unseren Brennern Lärm zu machen, was von den meisten Teams ausgiebig genutzt wird. Beim Warten versuchen die Russen, die Länder-Tafel der nicht angereisten Ukrainerin zu klauen, für dieses Mal vergeblich. Angeführt von jungen Majoretten marschieren wir dann mit Musikbegleitung auf den Platz hinein, wo jedes Land einzeln begrüsst wird. Die Blasmusik spielt, die Majoretten machen ein paar Formationen und danach werden einige erfrischend kurze Reden geschwungen. Nach den Hymnen und dem Eid sind die 1. Frauen-Heissluftweltmeisterschaften eröffnet. Besondere Ehre erfährt uns, als der Bürgermeister extra für ein Gruppenbild zu uns kommt. Es wird viel gelacht und es hat erstaunlich viele Zuschauer.
Ein Buffet-Dinner mit etwas wenig Sitzgelegenheit schliesst den offiziellen Teil ab, wir weichen dazu mit diversen anderen Teams in den daneben liegenden Briefingraum aus. Ins Bett kommen wir heute früh, morgen geht es zeitig los und wir sind gespannt, was uns diese Meisterschaft bringen wird.

3 Trainingsfahrten in Polen

Am Sonntag Morgen machen Nicole und Sam mit Unterstützung von Francesca und Lolo eine erste Erkundungsfahrt. Am Abend geht es nach dem Eintreffen der Crew aus Vichy mit einer zweiten, noch etwas harzigen Trainingsfahrt weiter. In der Nacht schüttet es kurz und heftig, was zu einem notfallmässigen Korbabdeckeinsatz führt. Danach sind wir klitschnass. Am Montag Morgen sind dann die Bedingungen wieder o.k. Wir starten ziemlich weit im Südwesten zu einem Hesitation Waltz (30″ oder 100m zu spät abgestiegen: ca. 80m), einem Judge Declared Goal (1.96m), einem Donut (ca. 1.9km: recht gut, aber es wäre noch mehr dringelegen) und einem Fly-On (21m). Die Abläufe sind auch in der neuen Zusammensetzung wieder eingespielt und von uns aus kann es losgehen.

Am Montag Nachmittag steht die Eröffnungsveranstaltung mit einer Parade ins Stadtzentrum auf dem Programm. Besser als in Vichy wird es organisatorisch auf jeden Fall werden.

Vorbereitungen zur Frauen-WM in Polen

Nach der WM ist vor der WM! Wir gratulieren dem Team in Vichy ganz ganz herzlich zu ihren Leistungen!

Während in Frankreich die Junioren-WM in vollem Gange war, machten Samuel und Nicole sich auf den Weg nach Leszno, Polen. Hier findet ab Montag die 1. Frauen Weltmeisterschaft im Heissluftballonfahren statt. Nach rund 1100km Fahrt sind wir am Donnerstagabend gut hier eingetroffen und haben uns bereits gut eingerichtet.
Die Gegend ist sehr flach und es gibt riesige Felder und nur wenig Dörfer.
Eine Trainigsfahrt haben wir mangels Gastankmöglichkeiten bis jetzt noch nicht gemacht. Da dieses Problem nun aber auch gelöst scheint, versuchen wir bei nächster Gelegenheit die Gegend mal von oben zu erkunden.

Am Sonntag sollte dann auch der Rest des Teams aus Frankreich eintreffen. Die komplette Crewaufstellung sieht dann folgendermassen aus:
– Nicole: Pilotin
– Corinne: Co-Pilotin
– Walti: Crew Chief
– Samuel: Bodenteam und Windmessung
– Bruno: Bodenteam und Windmessung
– Gian-Marco: Bodenteam und Windmessung

Der Wettkampf startet offiziell mit dem General Briefing und Opening Ceremony am Montag und der ersten Wettkampffahrt am Dienstagmorgen.