Morgenfahrt gecancelt

Es wären 3 Aufgaben auf dem Task Sheet gewesen: HWZ, FON (3 mögliche Bodenziele) und FON (Star). Wegen starken, böigen Winden wird die Fahrt auf dem gemeinsamen Startplatz dann abgesagt. Wir nutzen die Zeit für ein gemütliches Frühstück auf der Terrasse.

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Der Gesamtstand nach 10 Fahrten:

1. Helmut Pöttler (AUT): 8248
2. Sven Göhler (GER): 7825
3. Rokas Kostiuskevicius (LIT): 7593
5. Stefan Zeberli: 7501
9. David Hochreutener: 7048
21. Roman Hugi: 6288
27. Marc Blaser: 6085
34. Gian-Marco/Corinne: 5780
35. Nicole/Sam: 5756

96 Klassierte

Abendfahrt vom Donnerstag gestrichen

Der Wettkampfleiter hatte bereits am Morgen die Möglichkeit angedeutet: heutige Abendfahrt fällt aus. Es werden wohl zwei Gründe zu diesem Entscheid geführt haben: einerseits waren die ersten beiden Abendfahrten wie schon die Trainingsfahrten bezüglich der Windrichtungen sehr unberechenbar, andrerseits hat sich im Verlauf des Mittags vermehrt als an den Vortagen konvektive Bewölkung gebildet.

Wir benutzen die freie Zeit zum Retablieren und für ein frühes Nachtessen, damit wir nachher etwas früher ins Bett kommen. Auf die Resultate vom Vormittag warten wir noch.

Eine schnelle Morgenfahrt

4 Aufgaben sind heute Morgen gestellt: ein Hesitation Waltz mit 5 Zielen zur Auswahl, ein Fly In, ein Fly On und ein Elbow. Wir stellen gleich bei der ersten Windmessung fest, dass die Winde schon wenig über Boden ziemlich schnell sind und die für später prognostizierte Winddrehung auf Nordost schon um 0530 Uhr eingetreten ist. Wir entscheiden uns für einen Startplatz, von dem wir genügend Distanz zum  Navigieren haben. Da die Reihenfolge der Aufgaben frei ist, fahren die meisten Schweizer zuerst das Fly On (Aufgabe 3), gefolgt von Fly In (2), Hesitation Waltz (1) und Elbow (4). Für die Nachfahrer ist die Abdeckung der Ziele zur Windmessung eine Herausforderung, denn die Distanzen sind recht gross. Einigermassen schaffen wir es und können so den Ballonteams die notwendigen Windinformationen zeitgerecht zur Verfügung stellen.

Gian-Marco/Corinne sind bei beiden Bodenzielen mit Gravity Drop in der MMA (HWZ ca. 12m, FIN ca. 40m) und beim Fly On ist die Ablage etwa 50m. Nur beim Elbow schaut mit 10 Grad nichts Gescheites heraus. Nicole/Sam erzielen beim HWZ ca. 114m, beim FIN ca. 47m, beim Elbow ca. 45 Grad und beim FON ca. 20m. Wie immer sind wir jetzt gespannt, wieviele Punkte herausschauen.

Ein schwieriger Hesitation Waltz

Bei einem ermutigenden Zwischenstand von Rang 27 (Gian-Marco/Corinne) und 30 (Nicole/Sam) starten wir vom Startplatz 7 südlich des Flugplatzes zu einem Hesitation Waltz, der für alle zur Herausforderung wird: in der Luft erreicht kaum jemand eines der Ziele und ein fauchender Pulk von Dutzenden Ballonen kämpft über einer apokalyptischen Staubwolke weit weg vom Zielkreuz Hülle an Hülle um ein paar Zentimer auf dem Logger. Am Boden versuchen derweil die Nachfahrer, auf einer einspurigen und beidseitig von Zuschauerfahrzeugen gesäumten kleinen Strasse vom Startplatz wegzukommen. Dabei kämpfen wir gegen immer neue unverbesserliche Automoblisten, die glauben, dass es eine gute Idee sei, einer Armada von 100 Autos mit Anhängern entgegen zu fahren. Schliesslich braucht es eine ziemliche militärische Aufräuminitiative des Schreibenden inklusive Verkehrsregelung auf der angrenzenden Hauptstrasse, um dem Chaos zu entrinnen.

Resultate? Gian-Marco/Corinne im Pulk und Nicole/Sam wegen einer mutigen, aber erfolglosen Höhenübung bei defektem Flytec (überhitzt!) rund 1000m neben dem nächsten Ziel.

Erste Resultate

Die provisorischen Resultate der Aufgaben 1-5 sind publiziert:

Nicole/Sam: T1: 479, T2: 954, T3: 973, T4: 130, T5: 585 Punkte. Total 3121 Punkte (Durchschnitt 624).

Gian-Marco/Corinne: T1: 770, T2: 531, T3: 970, T4: 156, T5: 765 Punkte. Total 3192 Punkte (Durchschnitt 638).

Das dürfte eine Zwischenrangierung um die Plätze 40 ergeben.

Die Totals der übrigen Schweizer: Stefan Zeberli: 3574, Roman Hugi: 3032, David Hochreutener: 2819, Marc Blaser: 2357.

Alle Resultate (oben «19th FAI European Hot Air Balloon Championship» anklicken)

4-fach Aufgabe mit Staub, Hanf und Schweiss

Obwohl die Reihenfolge der Aufgaben eigentlich frei wäre, ergibt sie sich dann aus der Geografie ganz logisch. Alle Schweizer starten auf dem gleichen grossen Stoppelfeld um ca. 0545 Uhr. Auf dem Pilot Declared Goal liegen Gian-Marco/Corinne bei ca. 20m, Nicole/Sam bei ca. 4m. Das Fly In ergibt für die kleinen Schwarzen ca. 5m, für die grossen Weissen ca. 3m. Beim anschliessenden Hesitation Waltz loggern Gian-Marco/Corinne bei etwa 300m und auch Nicole/Sam kommen leider nicht in die MMA (Marker Measuring Area) und loggern bei ca. 330m. Als letzte Aufgabe steht dann noch ein Land Run auf dem Programm. Die Resultate müssen natürlich erst gerechnet werden, wir erwarten aber etwa 4km2 für Gian-Marco/Corinne und 3km2 für Nicole/Sam.

Derweil wenden sich einzelne (Berner) Bodenteams dem reichlich vorhandenen Hanf zu und die Bodentemperaturen steigen munter nach oben. Die 30 Grad-Grenze wird schon um 0900 Uhr geknackt, sodass das Zusammenpacken zu einer schweisstreibenden Angelegenheit wird.

Morgenfahrt gestartet

Die Resultate der Fahrt 1 von gestern Abend: Nicole/Sam: 469 Punkte, Gian-Marco/Corinne 765 Punkte. Damit können wir zum Start ganz gut leben.

Die heutige Morgenfahrt besteht aus 4 Aufgaben: Pilot Declared Goal (Auswahl von2 aus 7 Zielen), Fly In, Hesitation Waltz (restliche 5 der 7 Auswahlziele) und ein Land Run.

Eine Einfachaufgabe zum Beginn

Die Winde sind wie im Casino, sodass der Hesitation Waltz gestrichen wird. Die Fahrt reduziert sich deshalb auf ein Pilot Declared Goal, schwierig zu deklarieren und schwierig zu fahren. Für Gian-Marco/Corinne ist das Resultat mit ca. 150m unbefriedigend, weil die Winde in der Endanfahrt plötzlich massiv schneller wurden. Für Nicole/Sam ergibt sich wohl eine Ablage von mehr als 300m. Dass die anderen Schweizer z.T. noch schlechter waren, ist auch kein grosser Trost. Aber wir sind jetzt im Wettkampf drin und der erste Start im Hunderterpulk ist gut bewältigt.

Es geht los

Eine kurze, schmerzlose Eröffnungszeremonie in der riesigen Fönix-Halle ist der offizielle Startpunkt für die 19. Heissluftballon-Europameisterschaften. Wenige und kurze Ansprachen, eine kleine Tanzvorführung und ein etwas chaotisch organisierter Aufmarsch der Teams und schon ist der Spuk vorbei.

Um 1500 folgt das General Briefing, geführt durch den Wettkampfleiter Claude Weber. Eindrücklich ist insbesondere die Länge des Roll Calls: bei 100 Teams eine epische Angelegenheit. Nun folgt in Kürze die erste Fahrt mit einem Hesitation Waltz und einem Pilot Declared Goal; der Kampf um Zentimeter und Punkte bei Temperaturen nahe dem Siedepunkt ist eröffnet. Wir sind bereit und freuen uns enorm, bei  diesen Europameisterschaften gleich mit beiden Teams vertreten zu sein.

Viel Staub, viel Marker, keine Fotos

Wir nutzen die letzte Trainingsfahrt von heute Abend, um das Markern auf möglichst viele selbst gelegte Zielkreuze zu üben. Das bedeutet Stress für die Nachfahrer und keine Zeit für Fotos. Ein buchstäblich trockener Bericht, sowieso ist die einzige Feuchtigkeit heute Abend der Schweiss, der uns in Bächen herunterläuft.

Nach der Landung in einem abgelegenen Staubparadies müssen alle unter die Dusche, wo die Rückstände des Tages in braunen Bächen das Weite suchen. Wir beenden den Tag mit einem gemütlichen Nachtessen anlässlich Roli’s Geburtstags.