Trainings zur EM 2021 in Szeged

Lange mussten wir seit den letzten internationalen Meisterschaften warten. Die EM 2019 (Mallorca) hat nicht in unsere Terminkalender hineingepasst und die WM 2020 (Slowenien) wurde wegen COVID-19 um zwei Jahre verschoben. Nach den verregneten Schweizer Meisterschaften vom August im Emmental erwartet uns jetzt eine Woche schönes und warmes Wetter, die Vorzeichen für eine interessante EM stehen gut.

Nach und nach sind die verschiedenen Schweizer Teams hier im Süden von Ungarn eingetroffen, sodass heute Morgen fast alle Mannschaften eine Trainingsfahrt absolvieren können. Die Bodencrews legen Zielkreuz fast im Akkord, die Piloten treffen diese dann mal besser und mal schlechter. Ein guter Trainingsmorgen, aus dem alle Mannschaften noch Verbesserungspotenzial erkannt haben. Heute Abend gehen wir es gemütlich an, damit wir uns morgen früh dann wieder richtig austoben können.

Weiter geht es danach mit dem General Briefing und der Eröffnungsfeier morgen Nachmittag, die erste Wettkampffahrt ist für Montag Morgen angesetzt.

Thüringer Meisterschaft – Fahrten 3 und 4

Der Samstag Abend ist eine ziemliche Lotterie. Zunächst wird die eigentlich vorgesehene zweite Aufgabe gestrichen. Nicht etwa wegen Wind und Wetter, sondern weil die Wettkampfleiterin Bedenken hat, dass sich die Ballone beim geplanten Donut allenfalls über dem Waldgebiet bewegen und damit die Waldbrandvorschriften des Landes Thüringen nicht eingehalten werden könnte. Diese sind derart strikt, dass selbst das Befahren von Waldabschnitten mit Autos verboten ist. So bleibt eine einzige Aufgabe mit Start von einem Ultralight-Flugplätzchen: ein HWZ mit 4 Zielen zur Auswahl. Richtig gut läuft es nicht, aber der Schaden im Gesamtklassement ist nur minimal. Nach der ersten 8 Aufgaben sieht dieses nun folgendermassen aus: 1. Roman, 2. Nicole/Cynthia, 7. Gian-Marco/Corinne und 21. Cédric.

Am Sonntag Morgen stehen noch 2 Aufgaben auf dem Task Sheet. Zunächst ein HWZ mit 2 Zielen und danach ein Maximum Distance Double Drop, also das Erzielen einer maximalen Distanz mit zwei Loggermarkern innerhalb einer begrenzten Wertungsfläche. Unsere Schweizer Teams gehen das HWZ mit unterschiedlichen Taktiken an. Roman, Gian-Marco/Corinne und Cédric fahren direkt auf das nördliche Kreuz und erzielen dort ganz vernünftige Ablagen. Nicole/Cynthia versuchen es als fast einzige auf dem südlichen Zielkreuz, brechen diesen Versuch dann aber ab und kämpfen sich zurück auf das andere Ziel, wo sie mit 16cm einen 1000er holen. Beim anschliessenden MDD gehen alle Schweizer auf Nummer sicher und bleiben tief. Im Nachhinein war dies wohl nur die zweitbeste Idee, viele der anderen Teams gehen in die hohen Schichten und erzielen dabei deutlich bessere Distanzwerte.

Am Ende allen Rechnens und Hoffens sieht die Rangliste sehr erfreulich aus:
1.      Roman Hugi
2.     Pascal Kreins
3.     Sven Göhler
4.     Nicole/Cynthia
11.   Gian-Marco/Corinne
20. Cédric

Wir sind happy, dass wir wieder einmal eine Meisterschaft fahren konnten und auch mit den Resultaten sind wir sehr zufrieden.

24. Thüringer Montgolfiade – Fahrten 1 und 2

Bereits am Donnerstag 6.8.20 machen wir uns auf den sechsstündigen Weg nach Heldburg, wo am Freitag Abend die Thüringer Meisterschaft beginnt. Mit ziemlich strikten Hygienevorschriften findet hier eines der ganz wenigen physisch durchführten Ballonmeetings statt. Ursprünglich wollten wir dieses Meeting auf dem Weg an die Frauen-WM in Naleczow als Training nutzen, aber eben: auch die Frauen-WM fällt dieses Jahr dem Corona-Virus zum Opfer. Wir machen nach der Ankunft und am Freitag Morgen je eine Trainingsfahrt, um uns wieder ein wenig an den Wettkampfmodus zu gewöhnen.

Am Freitag Abend gibt es bei sehr heissen Temperaturen und bestem Sommerwetter die erste Fahrt: ein HWZ mit 3 Aufgaben, gefolgt von einem JDG und einem Angel (maximale Abweichung zu einer vorgegebenen Richtung). Die beiden durch die Wettkampfleiterin gesetzten Ziele werden für alle zum Debakel: kein einziger Ballon kommt auch nur annähernd zu einem der Ziele. Dafür gibt es dann für alle gute Chancen, einen vernünftigen Winkel zu erzielen. Für unsere 4 Schweizer Teams gelingt der Abend unterschiedlich. In der provisorischen Wertung nach der Abendfahrt sieht es wie folgt aus: 2. Nicole/Cynthia, 6. Roman, 15. Gian-Marco/Corinne und 23. Cédric Gauch.

Am Samstag Morgen gibt es dann 4 Aufgaben: FIN, HWZ, LRN und FON. Die Bodenziele sehen bei allerdings ziemlich hoher Leistungsdichte recht gut aus. Die schlechtesten Ablagen der Schweizer betragen (mit einem Ausreisser) etwa 30m, wir haben aber diverse sehr gute Resultate im Meterbereich. Über die dreimensionalen Aufgaben lässt sich wie üblich noch nichts sagen, insgesamt sind wir mit diesen aber zufrieden.

Die aktualisierten Resultate sind unter dem Link https://watchmefly.net/events/event.php?e=thuringer2020&v=t zu finden

16.10.19 Zwischen Nebelfetzen über Bern

Bei strömendem Regen haben wir uns am Dienstag durch den Abendverkehr nach Bern gekämpft. Schwer vorstellbar, dass am Mittwoch Morgen bereits wieder schönes Wetter sein wird. Beim Aufrüsten im Westen des Flugplatzes Bern-Belp liegt eine dünne Bodennebelschicht über dem Areal, vom Tower können wir nur die Lichter erkennen. Kurz nach Sonnenaufgang lichten sich die Nebelschwaden schnell und so können wir bald in den Morgenhimmel über dem Gürbetal steigen. Auf der Fahrt Richtung Bern müssen wir immer wieder mal kleinen, tief hängenden Wolke ausweichen, auf denen der Ballon imposante Schattenbilder wirft.

Noch kurz vor der Stadt sieht man lediglich die Spitze des Münsterturms, die keck aus dem Bodennebel hervorguckt. Aber plötzlich verschwinden die Nebelfetzen, wie bestellt für die Überquerung des Bundeshauses. Etwa 100m weiter oben dreht dann der Wind um 90° und wir schweben über die Altstadt nach Osten bis über den Bärengraben. Es bieten sich absolut faszinierende Ausblicke auf die Dächer der erwachenden Stadt.

Nach knapp zwei Stunden landen wir wohlbehalten in der Nähe von Münchenbuchsee.

4.10.19: Flims – Davos

Bei stahlblauem Morgenhimmel halten wir das Fahrtbriefing ab, die Wetterinformationen versprechen ein problemlose Fahrt Richtung Osten. Beim Start ziehen die ersten erwarteten hohen Wolkenbänder von Westen her hinein und als wir unsere Fahrthöhe von rund 3000m erreicht haben, ist der Himmel hoch über uns fast ganz bedeckt.

Genauso schnell, wie die Wolken aufgezogen sind, sind sie auch wieder weg. Bereits über dem Dreibündenstein scheint die Sonne wieder in unseren Korb und wir geniessen die tolle Sicht in die Bündner Alpen in vollen Zügen. Mit 40 bis 50 km/h geht es zügig und völlig ruhig über Arosa Richtung Osten. Nach etwa 1:15 h beginnen wir den Abstieg in den Kaltluftsee von Davos und landen nach 1:30 h ruhig auf einer Wiese südlich des Spitals.

Flims 2019: Zwischen Wetterkapriolen zweimal ins Prättigau

Bereits seit dem 28.9.19 sind wir in Flims und nehmen an den 46. Internationalen Heissluftballonwochen teil. Nicht zum ersten Mal will das Wetter nicht ganz so wie wir. So üben wir uns halt in Geduld, eine Eigenschaft, die eine Grundanforderung an Ballonfahrer ist.

Am Sonntag und am Dienstag Morgen können wir dann bei besten Bedingungen zwei schöne Fahrten mit ganz ähnlichen Tracks ins Prättigau machen. Einmal landen wir mitten in Jenaz, das andere Mal zwischen Schiers und Grüsch.

Und für die nächsten Tage hoffen wir, dass sich zwischen den Ausläufern des Hurricanes Lorenzo noch die eine oder andere Fahrt über die bereits leicht angezuckerten Berge machen lässt.

Abschluss mit guten Wertungen

An diesem herrlichen Frühsommermorgen gilt es nochmals 2 Aufgaben zu absolvieren. Mit Start ab einem individuellen Startplatz stehen ein Gordon Bennett Memorial und ein Hesitation Waltz mit 2 Optionen auf dem Task Sheet. Wir entscheiden uns für den gleichen Startplatz wie am Auffahrtsmorgen. Dass es dort nicht so schlecht ist, haben auch diverse andere Teams gemerkt. Nur weil wir nach dem Briefing einen Le Mans-Start hinlegen, haben wir genügend Platz zum Aufstellen. Mit einem flauen Kaltabfluss geht es Richtung ersten Zielkreuz. Dort sind Gian-Marco/Corinne mit 139m leider zu weit weg vom Schuss, dafür verpassen Nicole/Sam nur hauchdünn den dritten Tausender der Woche. Umgekehrt ist dann die Gemütslage auf dem Hesitation Waltz: Gian-Marco/Corinne holen mit 49cm ihren ersten 1000 Punkte dieser SM, bei Nicole/Sam dreht der Wind im letzten Moment weg vom Ziel: für 44.10m gibt es nur noch 286 Punkte.

Schweizer Meister 2019 wird Stephan Zeberli, 2. Roman Hugi und 3. Marc Blaser. Nicole/Sam werden 7., Gian-Marco/Corinne 8. Den Swiss Cup (Wertung inklusive der ausländischen Teams) gewinnt ebenfalls Stefan Zeberli, 2. wird Ivan Ayala aus Spanien und 3. Roman Hugi. Unsere beiden Teams landen auf den Plätzen 19 und 20.

Link zu allen Resultaten

Insgesamt haben wir uns sicher etwas mehr erhofft, dafür hätte es aber eine bessere Konstanz gebraucht. Auf sehr gute Resultate folgten leider mehrfach punktemässige Abstürze. Das wichtigste aber wie immer: wir hatten Spass, eine super Zusammenarbeit im Team und natürlich nehmen wir auch wieder ein paar lehrreiche Erfahrungen mit nach Hause. Das Wetter hat uns viele schöne Erlebnisse gebracht und das OK und auch die Bauern in der Umgebung von Willisau waren tolle Gastgeber.

Zweifach-Abendfahrt

Mit Start ab dem CLP gibt es heute Abend zwei Aufgaben: ein Judge Declared Goal und ein HWZ mit 2 Zielen. Schnell nach dem Start geht es Richtung Südwesten aufs erste Ziel. Dort markern Gian-Marco/Corinne bei 6.48m, Nicole/Sam müssen knapp vor der MMA einem anderen Ballon ausweichen und verpassen damit die Markerwertung. Beim zweiten kommen Gian-Marco/Corinne mit 8.61m auf den zweiten Platz, während Nicole/Sam am Ziel vorbeifahren und unten im Tal vergeblich auf den einsetzenden Kaltabfluss warten.