Noch ein Platz nach vorn!!!

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Final ist nicht immer final. Die 22. Aufgabe wurde auf Verlangen der Jury nochmals gerechnet, das Resultat des vermeintlich Besten korrigiert und diverse Penalties wegen PZ-Verletzungen vergeben. Das bringt uns noch einen weiteren Rang nach vorne, wir liegen jetzt mit 7 Punkten Vorsprung auf Platz 6.

Es herrscht noch mehr Freude 😀

Freude herrscht: 7. Schlussrang!

Die heutige Morgenfahrt wurde wegen eines heftigen Gewitters abgesagt, damit ist die Weltmeisterschaft zu Ende.

Die Resultate sind in der Zwischenzeit «final», auch wenn noch zwei Proteste am Laufen sind. Wir sind hoch zufrieden mit unserem 7. Schlussrang. In den 6 Fahrten mit 23 Wertungen haben wir 15488 Punkte geholt, was einen Schnitt von rund 675 Punkte pro Task ergibt.

Sieger ist Rokas Kostiuskevicius mit 17048 Punkten vor Tomasz Filus mit 16236 Punkten und Dominic Bareford 16221 Punkten. Unser Abstand auf die Medaillenränge beträgt nur knapp 750 Punkte, wir sind also wirklich vorne dabei.

FIN, RTA und FON im Abendrot

Auf der heutigen Abendfahrt erwarten uns drei Aufgaben: ein Fly-In mit einer minimalen Distanz zum individuellen Startplatz von 1.5km, dann ein Race to an Area, die durch drei Kreise nördlich des Fly-In Zieles definiert ist sowie ein Fly-On zum Abschluss. Windprognose und Windsonde zeigen Winde aus 180 Grad und 15 – 20 kt mit wenig Möglichkeiten zum Korrigieren. So  versuchen wir möglichst sorgfältig, einen guten Startplatz zu finden. Da es fast keine abgemähten Wiesen gibt, befindet sich ein Grossteil der Teams auf dem selben Feld, auf dem vor allem beim Hinausfahren ein ziemliches Chaos herrscht (Holländer im Strassengraben!).

Das Fly-In gelingt mit 10.47m zwar ganz vernünftig, das gibt aber wohl weniger als 500 Punkte, da die Zielmitte ziemlich belegt ist. Beim RTA erwischen wir die Fläche, eine Resultatschätzung ist aber natürlich nicht möglich. Das FON dürfte mit ca. 30-40m gut herausgekommen sein. Die Landung machen wir nach kilometerlanger Fahrt über Getreidefelder auf einem breiten Weg quer zur Windrichtung.

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Jetzt hoffen wir auf viele Punkte, damit wir unsere gute Rangierung (auf der offiziellen Rangliste sind wir zwischenzeitlich wieder einen Rang zurück auf den 6. Platz gesetzt worden) mindestens halten können.

Neues Zwischenklassement: Rang 5

Die neuen Zwischenresultate nach der heutigen Morgenfahrt sind publiziert. Unsere einzelnen Werte:

  • Task 14 (PDG): 156m / 750 Punkte
  • Task 15 (JDG): 138m / 645 Punkte
  • Task 16 (HWZ): 414m / 668 Punkte
  • Task 17 (3DT): No Result / 578 Punkte (blaues Auge!)
  • Task 18 (JDG): 665m / 250 Punkte
  • Task 19 (3DT): 11562m / 958 Punkte
  • Task 20 (FON): 20m / 943 Punkte

Damit hat sich die Morgenfahrt für uns definitiv gelohnt. Wir haben nochmals einen Rang nach vorne gut gemacht und liegen im Zwischenklassement auf Platz 5, knapp 400 Punkte hinter Platz 3 und etwa 1000 Punkte vor Platz 10. Leid tun uns der bislang führende Pascal Kreins, der wegen dem Verlust seines Loggers auf Rang 10 zurück gefallen ist und Benedict Munz, der wegen seinen Computerproblemen ebenfalls Boden verloren hat.

J-WM16 ZR T1-20

7 Aufgaben vor dem Frühstück

Der Wettkampfleiter will es wissen: gleich sieben Aufgaben stellt er für die heutige Morgenfahrt! Weit im Süden, fast am unteren Kartenrand ist das Startgebiet, das wie bisher immer selber zu wählen ist. Unterwegs zu einem ersten Judge Declared Goal muss zunächst ein Pilot Declared Goal festgelegt und angefahren werden. Zwischen der Aufgaben 2 (JDG) und 4 (HWZ) muss eine 3D-Aufgabe (Banana Split) absolviert werden. Danach folgt ein weiteres JDG am Stadtrand. Aufgabe 6 ist ein weiterer 3D-Task (Torte) und zuletzt folgt nochmals ein PDG.

Bei diesem Race across the Competition Map (Endlandung mit 20km/h kurz vor dem nördlichen Kartenende) hat vieles gut geklappt. Wir hatten für unseren Startplatz erstmals gemähte Flächen zum Versauen, die Windsonden-Messung hat die richtigen Entscheidungsgrundlagen geliefert. Die Sonde selber haben wir unterwegs problemlos wieder gefunden, auch wenn dabei Hosen und Schuhe beim zweimaligen Spurt durch ein taunasses Weizenfeld klitschnass wurden. Die Teamorganisation war tadellos, wir hatten zusammen den 3 deutschen Crews an jedem Ziel eine Mannschaft für die Windmessung.

Und die Resultaterwartung? 7 Aufgaben bei Windgeschwindigkeiten bis gegen 40km/h optimal zu fahren, ist vermutlich unmöglich. Bei uns gehen sicher 3 Aufgaben in die Hosen, 2 dürften sehr gut sein. Wir werden sehen, was dieser Herkules-Morgen bringt. Pech haben unsere deutschen Kollegen: Pascal vermisst ab dem ersten Ziel seinen Logger und Ben hat einen Computer-Ausfall. Wir halten die Daumen, dass die Auswirkungen auf die Tabelle nicht allzu krass sind.

Sprung nach oben nach der Abendfahrt

Die Abendfahrt vom Freitag hat alles abverlangt. Dank der Windsondenmessung finden wir den richtigen Startplatz, der aufgrund der Aufgabenstellung sehr weit im Westen ist. Das PDG ist gut auf der Linie zum HWZ gesetzt, die Ablage von 36m ergibt 981 Punkte. Das anschliessende HWZ wird bereits zum Kampf mit den schwächer werdenden Winde und es braucht viel Geduld seitens unseres PIC, dass er nicht zu früh absinkt. 18.62m und 988 Punkte sind ein guter Lohn für das Behalten der Nerven. Als 3. Aufgabe fährt der Solofahrer Gian-Marco den 3D-Task, mit 677 Sekunden liegen wir ziemlich in der Mitte des Feldes (563 Punkte). Für die letzte Aufgabe, das Minimum Distance, reicht die Zeit nicht mehr, denn die Winde sind jetzt fast eingeschlafen. Das geht aber den meisten anderen auch so, und damit gibt das No Result immerhin noch 550 Punkte.

Als Zugabe folgt der Kampf mit der Flaute über der Stadt, die zur echten Geduldsprobe wird. Schliesslich holen wir unseren Piloten am Seil in einen taschentuchgrossen Garten und ziehen ihn über Sträucher, Bäume und Zäune auf eine einigermassen geeignete Wiese zum Zusammenpacken. Die Brennesselspuren auf den Armen  dauern als Erinnerung daran noch eine Nacht lang an.

Mit der Ausbeute sind wir insgesamt sehr zufrieden, im Gesamtklassement sind wir 6 Ränge nach oben gekommen und haben jetzt 8675 Punkte auf unserem Konto.

Solofahrt mit 4 Tasks

Noch hängen ein paar Audros debeselis (litauisch für Cb) über der Gegend, der Meteo-Mann verspricht aber deren Abflauen in der nächsten Zeit.

Es ist eine Solofahrt mit 4 Zielen ab einem individuellen Startplatz gestellt. Zuerst ein Pilot Declared Goal (Star), dann ein Hesitation Waltz auf zwei Ziele. Anschliessend zwei weitere Aufgaben in beliebiger Reihenfolge: ein Minimum Distance mit mindestens 10 Min. Fahrzeit und zuletzt ein 3D-Task, bei dem ein vorgegebenes Höhenprofil möglichst präzise nachgefahren werden muss.

Impressionen aus der Wettkampfpause

Da wir nicht ewig schlafen können, bummeln wir ein paar Schritte durch Marijampole (Betonung auf dem zweiten a), um etwas mehr zu sehen als nur Ballone und Strassen. Es fällt auf, wie sauber die Strassen und Plätze der kleinen Stadt sind. Pärke und Plätze sind grosszügig angelegt. Sie wurden in vielen Fällen vermutlich vor nicht langer Zeit frisch renoviert. Daneben gibt es mitten in der Stadt auch noch viele ältere Holzhäuser in diversen Farben. Neben recht grossen Einkaufszentren gibt es auch noch einige traditionelle Märkte in speziellen Hallen resp. am Strassenrand.

Eine kleine Übersetzungshilfe: Naktinis heisst natürlich nicht, was einige Leser wohl denken, sondern ganz einfach «Nacht». Über allfällige Zusammenhänge kann nur spekuliert werden …

Die Leute sind zumeist extrem freundlich, allerdings ist die Kommunikation mit den meisten nicht möglich, da nur Vereinzelte ein paar Brocken Englisch sprechen. Das Verhältnis zu den Bauern ist recht entspannt, bislang hat uns keiner die Erlaubnis verweigert, auf seinem Land zu starten. Phänomenal war der Bauer am gestrigen Morgen. Auf der Suche nach einem Startplatz standen wir bei einer Kreuzung in seiner Nähe. Er rief uns zu, wir sollten auf das Land hinter seinem Haus kommen, da hätte es Platz für ganz viele Ballone. Seine Kuh würde er natürlich für uns auch noch wegbringen. Und dabei stand das Gras sicher schon 10-15cm hoch. Man stelle sich das mal in der Schweiz vor! An einem anderen Ort erzählte uns ein alter Mann wohl seine ganze Lebensgeschichte unter Einsatz seiner Hände und aller Gesichtsmuskeln. Nur schade, dass wir kein Wort verstanden haben.

Und zum Schluss noch dies: Litauen ist seit 12 Jahren Mitglied der NATO und vermutlich in diesem Zusammenhang befindet sich eine Delegation der Deutschen Bundeswehr im Ort. Aber nicht etwa in der Kaserne, wie man vielleicht vermuten würde, sondern in unserem Hotel. Wenn wir um 09:00 nach der Ballonfahrt zum Frühstück kommen, sitzen die uniformierten Kämpfer noch gemütlich bei Tisch, am Nachmittag kommen sie ohne ersichtliche Spuren von Überarbeitung gegen 16:00 ins Hotel zurück. Ob das die deutschen Steuerzahler so wollen?

Hoch und Tief

Die neuen Resultate sind online. Unser erster Tausender an einer WM ist leider begleitet von 2 schlechten Wertungen im Fly-In und im Donut. Wir haben jetzt 5593 Punkte auf unserem Konto und sind gegenüber der 2. Fahrt um 2 Plätze auf den 12. Rang zurück gefallen.

Nachdem das heutige Morgenbriefing wegen der durchziehenden Störung gestrichen wurde, kommt unsere nächste Chance heute Abend. Wir hoffen auf gutes Wetter, damit wir wieder angreifen können.

3. Fahrt mit 3fach-Aufgabe

Die Temperaturen haben zugelegt, die Bodenwinde sind thermischer geworden. Beim Briefing um 19:00 werden 3 Aufgaben gestellt: ein Fly-In, ein Judge Declared Goal und ein Donut. Die Windmessungen zeigen südöstliche Winde in den tieferen Schichten und eine Drehung auf SW auf ca. 6000ft. Es wird erwartet, dass die Höhe der Richtungsänderung gegen Sonnenuntergang hin noch sinkt, bei gleichzeitiger Erhöhung der Windgeschwindigkeiten. Die Störung die sich aus SW von Polen her nähert, dürfte seine Wirkung zeigen.