Mittwoch, 31.12.14: We Made It!

Wir sind in Mogok eingetroffen. Das tönt an sich wenig spektakulär, ist allerdings nicht ganz selbstverständlich. Aber alles der Reihe nach: Praktisch mit dem ersten anständigen Schnee in der Schweiz sind wir am Sonntag früh bei Strassenverhältnissen zwischen aper und «Pulver gut» wohlbehalten nach Kloten gekommen. Wegen eines Triebwerkdefektes verzögerte sich das Boarding «etwas». Die Turbine wurde repariert und getestet und nochmals repariert und erneut getestet usw. So vergingen die Stunden, allerdings nicht im Flug, sondern im Terminal. Nach etwa 3 Stunden gab es sogar mal ein Sandwich mit Wasser. Kurz vor dem Ablauf der 5 Stunden-Frist (nach der es für die Airline teuer würde), begann das Boarding. Dann warteten wir eine Stunde, bis das Frontrad des Pushback-Traktors enteist war, dann eine weitere Stunde auf das Enteisen des Flugzeugs. Schliesslich war die Startbahn wegen Schneeräumung gesperrt und die Ersatzstartbahn für den 380er zu kurz. (an dieser Stelle wäre anzumerken, dass ein mit Aebi Schmidt-Fahrzeugen ausgerüsteter Flughafen eine Startbahn in 15 Minuten räumen könnte!) Schliesslich entschied der Captain, für die Nacht doch lieber in der schönen Schweiz zu bleiben. Die Suche nach Unterkunft und Verpflegung überliess Singapore Airlines generös den Passagieren. Mit hoher Sicherheit wusste der Captain bereits beim Boarding, dass die Crew die maximale Arbeitszeit überschreiten würde. Alles andere war vermutlich nur noch Show, um möglichst viele Schadenersatzansprüche zu vermeiden. So verbrachten wir den Abend gemütlich bei einem Fondue bei Theres und Res und die Nacht in unserer Zürcher Wohnung. Der Montag begann mit dem Kampf um einigermassen akzeptable Anschlussflüge, der Schweizer Teil der Reise endete mit einer Verspätung beim Abflug, die «nur noch» 2 Stunden betrug. In Singapur klappt es dann reibungslos mit dem Anschlussflug, ebenso in Yangon. So treffen wir schliesslich beim Einnachten in Mandalay ein, die Autofahrt nach Mogok verschieben wir zugunsten von etwas Schlaf auf den Mittwoch. Um 6 Uhr rumpeln wir los und über tausend Schlaglöcher und durch mindestens so viele Kurven absolvieren wir die rund 180km in ca. 7 Stunden. Die Krönung des Tags ist ein Novizenumzug: drei junge Knaben werden in einem feierlichen, farbigen und lauten Umzug ins Kloster gebracht. Das ganze Dorf ist auf den Beinen und freuen sich ab der doppelten Abwechslung: Novizenfest und Touristenbesuch. Durchgerüttelt und müde sind wir also nun in der Minenstadt Mogok eingetroffen und die Gruppe ist komplett für die heutige Sylvesterfeier, die wir bei einer ohrenbetäubenden Musikshow und infolge sehr kühlen Temperaturen fröstelnd am Pool verbringen.

Myanmar-Ballooning 2014/15

Myanmar war vor 3 Jahren aus der Luft und vor 2 Monaten am Boden (Reisebericht: http://waltervogel.wordpress.com/myanmar-2014/) so bezaubernd, dass wir uns mit viel Vorfreude entschieden haben, das Angebot für eine erneute Ballonreise anzunehmen. Und so kommt es, dass wir am Samstag 28.12.14 bereits wieder ins goldene Land fliegen.

Unsere Reise führt uns nach einem Stopover in Yangon per Flugzeug nach Mandalay, von dort aus geht es auf der Strasse nach Mogok, weiter nach Shwebo und Monywa und zurück nach Mandalay. Von da aus fahren wir per Boot nach Bagan und zuletzt wieder per Flugzeug zurück nach Yangon.

Burma 14-15
Ab Sonntag, 29.12.14 werden wir hier über unsere Erlebnisse am Boden und in der Luft berichten, sofern dies die Internet-Verbindungen in diesem von der westlichen Technologie-Schwemme noch nicht völlig verdorbenen Land zulassen.

Neuer Pilot am Ballonhimmel!

Heute Samstag ist Sam’s grosser Prüfungstag. Seriös (wie immer) hat er sich gestern Abend bezüglich Unterlagen, Meteo und Geographie vorbereitet und sich dann wegen den erwarteten leichten Bodennebeln im Thurgau für einen Start im Toggenburg entschieden.

Bei den Vorbereitungen hinter dem Hallenbad in Bütschwil treffen wir auf Balz Wicki, der mit seinem Fahrlehrer Kurt Frieden noch den letzten Schliff für seine für morgen geplante Prüfung vornimmt. Nach dem Start geht es zunächst gemächlich mit dem leichten Kaltabfluss Richtung Norden. Beim Höhersteigen dreht die Fahrtrichtung bald nach Osten. Während längerer Zeit geht die Fahrt knapp unterhalb der TMA 11 mit knapp 20 km/h Richtung Gossau. Die Bodenmannschaft Corinne, Gian-Marco und Walti geniesst derweil das phänomenale Herbstwetter und stellt sicher, dass sich immer ein Warteplatz an einem sonnigen Plätzchen findet. Gleichzeitig ist Nicole ab Ebnat-Kappel mit dem zweiten Ballon unterwegs und fährt über den Alpstein ins Rheintal bis nach Altstätten (Reissbahnlandung mit ca. 25 km/h).

20141018 Wolfertswil SJUnser Prüfling macht in Wolfertswil südlich Flawil einen schnellen Abstieg, gefolgt von zwei ruhigen Landungen im Nordosten des kleinen Dorfes. Der Prüfungsexperte Kurt ist zufrieden, die Prüfung ist bestanden und wir sind mega-stolz auf unseren neuen Piloten. Herzliche Gratulation!

 

Solofahrt

Unser Fahrschüler Sam hat heute Abend die idealen Bedingungen (7 hPa Südüberdruck mit Föhnsturm in den Alpentälern) genutzt und hat seine Solofahrt absolviert. Nach dem Start in Oberbüren ging es bei maximal 12 km/h Richtung Niederwil, etwas tiefer drehte der Wind Richtung Osten. Nach einer (selbst gewählten) Konturenfahrt von 10 Min. landete er ruhig auf einer abgemähten Wiese bei Enggetschwil W Gossau.

Damit wäre die letzte Etappe vor der Prüfung geschafft. Wir hoffen, dass diese im Laufe des Oktober durchgeführt werden kann.

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Nightflight to Cazis

Am Freitag Morgen sind wir bereits zu früher Stunde auf dem Startplatz und starten um 05:55 zu einer Nachtfahrt in den sternenklaren Himmel. Relativ schwache Winde bringen uns Richtung Südosten und nach einer traumhaften Fahrt von rund 2 Stunden landen wir bei windstillen Verhältnissen im Morgentau von Cazis. Hier ein paar Bilder (natürlich sind es zu viele, aber es war soooooo schön!)

 

Herbstsonne über den Bündner Bergen

Bei besten Frühherbstbedingungen haben wir heute Montag Morgen bereits die fünfte Fahrt ab Flims durchführen können. Nach rund 2 Stunden sind wir sanft in Haag (Walti) resp. Triesenberg (Nicole) gelandet. Hier ein paar Eindrücke:

Viva la Grischa: Ballonwoche Flims eröffnet

Pünktlich zum Wochenende baut sich ein Hoch über Deutschland auf, das in der Schweiz für prächtiges Herbstwetter sorgt. Bei noch kühlen Morgentemperaturen starten die 16 Ballone kurz nach 08:00 Uhr zur ersten Fahrt Richtung Lugnez. Auf bis zu 3500m geniessen wir den herrlichen Blick in die tolle Bündner Bergwelt und landen nach ca. 1.5 Stunden gepflegt etwas unterhalb Vella. So kann es weiter gehen!

Siegerehrung und the Long Way Home

Am Samstag Nachmittag packen wir gemütlich unsere Siebensachen und bereiten uns dann mit zwei Aperos auf die Abschlussfeier vor. Die Siegerehrung findet in einem Zelt neben dem Hotel statt. Wir sind riesig stolz auf unsere Pilotinnen, die für den 8. Platz ein FAI-Diplom erhalten. Den süssen Schaumwein lassen wir stehen und schiessen dafür noch ein paar Erinnerungsbilder. Zusammen mit zwei deutschenTeams erkämpfen wir uns einen Tisch für’s Nachtessen und lassen den letzten Tag bei viel Speis und Trank gemütlich ausklingen. In der Disco betätigt sich Manix, der Assistent von Mathijs, zum Gaudi aller als Choreograf und Leadtänzer. Nach einem unvermeidlichen Wodka gehen wir zeitig ins Bett, denn wir wollen am Morgen um 06:00 abfahren.

Pünktlich verlassen wir Leszno und kommen in Polen trotz teilweise baufälliger Strassen gut voran. Entlang der Strecke schleichen bereits die ersten polnischen Pilzsammler in den Wäldern. Wir passieren noch vor 08:00 die deutsche Grenze. Das Wetter ist neblig und auf dem nächsten Streckenabschnitt bis zur alten innerdeutschen Grenze regnet es dann ziemlich kräftig. Ausser vor dem Memminger Kreuz läuft der Verkehr sehr gut und so sind wir um ca. 16:15 etwas vor der Marschtabelle wieder zuhause, wo uns noch eine kleine Familienparty erwartet.

Morgenfahrt abgesagt

Nach mehr als zwei Stunden Warten im Nebel muss die Fahrt von heute Morgen abgesagt werden und die Freitag Abend-Wertung wird die Schlusswertung. Mit einem Mini-Vorsprung von 88 Punkten gewinnt Nicola Scaife aus Australien vor Elisabeth Kindermann aus Oesterreich. Mit einer starken Fahrt am Freitag-Abend hat sich Agne Simunaviciute aus Littauen buchstäblich in letzter Minute vom 5. auf den 3. Platz hochgearbeitet.
Wir schliessen den Wettbewerb auf dem 8. Platz ab und sind damit sehr zufrieden. Eine Analyse, wo wir noch Verbesserungspotenzial haben, werden wir machen, wenn sich der Pulverdampf etwas gelichtet hat.

Nun stehen noch Debriefing, Aufräumen, Einpacken und die Schlussfeier auf dem Programm, bevor wir uns dann morgen früh auf den langen Heimweg in die Schweiz machen.

Warten im Nebel

Die Ausbeute des gestrigen Abends ist wie befürchtet: nur 1187 Punkte (Fly-In lausig, WSD top). Damit verlieren wir 2 Plätze in der Gesamtwertung.

Nun warten wir im Briefingraum auf das um 1.5 Stunden verschobene Taskbriefing und hoffen, dass es zwischen der Nebelauflösung und dem Beginn der Thermik faire Bedingungen geben wird.