Morgentraining Tag 2

Diejenigen, die vor dem Morgenbriefing schon aus den Augen sehen, stellen fest, dass es noch richtig dunkel ist. Es sind zwei Trainingsziele gesetzt: ein Judge Declared Goal und ein Hesitation Waltz. Auf dem Startplatz ist es fast windstill, aber bereits wenig über Grund läuft es bereits ganz anständig und im Aufstieg auf die Fahrthöhe steigen die Geschwindigkeiten bis auf 40 km/h. Unsere Teams steigern sich weiter und sehen beide Zielkreue aus der Nähe (Nicole/Sam je ca. 6m, Gian-Marco ca. 250m und ca. 5m).

Jetzt geht es zum Gastanken, danach ins Bett. Am Abend machen wir noch ein letztes Training und dann feiern wir Roli’s Geburtstag (27 Jahre und ein paar Tage).

Erste Trainingsfahrten

Um 04:30 macht der stellvertretende Wettkampfdirektor Garry Lockyer ein Briefing für die zweite offizielle Trainingsfahrt. Er stellt drei Judge Declared Goals, die ab einem der offiziellen Startplatz im Süden des Flugplatzes anzufahren sind. Die Ergebnisse sind durchzogen, richtig gut markern nur Nicole/Sam auf dem dritten Kreuz mit einem guten halben Meter.

imageBeim Frühstück betätigt sich Roli erfolgreich als Hilfskellner und Küchenbursche, sodass wir den italienischen Restaurantbetrieber schon völlig auf unserer Seite haben.

 

Nach einer Teamsitzung im Schweizer Kreis fahren wir eine Dreifachaufgabe, vermutlich als Test für die Tragfähigkeit der Ballone bei höheren Temperaturen. Das Ganze entpuppt sich als eine Windsuchübung mit dem primären Ziel, bei Sonnenuntergang nicht bei Flaute über der Stadt zu hängen. Bei der Landung empfinden wir die dann noch herrschenden 31 Grad schon fast als erfrischend.

Gut angekommen

Nach einer angenehmen Nachtfahrt mit dem Autozug von Feldkirch bis Wien und einer Reststrecke von ca. 500km auf der Autobahn sind wir am frühen Nachmittag in Debrecen angekommen. Wie erwartet ist es brütend heiss und entsprechend schweisstreibend. Wir verzichten für heute noch auf eine Trainingsfahrt, checken ein, erledigen die letzten materiellen Vorbereitungen (insbesondere den Einkauf von Hektolitern an Mineralwasser) und geniessen ein gemütliches frühes Nachtessen in der Innenstadt. Zeitig gehen wir zu Bett, damit wir morgen früh um 04:30 bereit sind für das erste Training.

Europameisterschaft 2015

Bald geht unser grosses Abenteuer los: Wir fahren morgen Freitagabend ab in Richtung Debrecen an die Europameisterschaften im Heissluftballonfahren. Für beide Teams ist es die erste Europameisterschaft. Die Schweiz hätte aufgrund der guten Resultate vor zwei Jahren theoretisch 9 Teams stellen dürfen – so viele haben sich aber gar nicht finden lassen: Es werden 6 Schweizer Teams (Stefan Zeberli, Roman Hugi, David Hochreutener, Marc Blaser und wir) antreten. Unterstützt werden wir durch Coach Léon André und Franziska Grünig.

Wir sind in unserer üblichen Zusammenstellung am Start: Die «Weissen», bestehend aus Nicole, Samuel, Bruno und Roli und die «Schwarzen» mit Gian-Marco, Corinne, Andrea und Walti.

Der Wettkampf startet am Dienstag, 11. und endet am 18. August. Total sind 12 Fahrten geplant. Insgesamt sind gut 100 Ballone am Start. Wir werden früher vor Ort sein um einige Trainingsfahrten machen zu können. Das Wetter sieht sehr heiss und konstant aus. Da wird es einiges zu schwitzen geben für uns!

Wie immer werden wir hier live berichten. Auf dieser Seite wird unser Coach über den Wettkampf schreiben. Da sind auch die Blogs der anderen Schweizer verlinkt. Eine Sammlung aller wichtigen Links ist im Menu oben zu finden.

Podest und Top Ten

Der Wettkampf endet nach 12 Aufgaben mit einem super Schweizer Resultat:

1. Roman Hugi: 10849 Pte. (Durchschnitt: 904 Pte.)
3. Nicole/Sam: 8890 Pte. (D: 741 Pte.)
7. Gian-Marco/Corinne: 8208 Pte. (D: 684 Pte.)
10. Marc Blaser: 7013 Pte. (D: 584 Pte.)

Damit sind die Zielsetzungen (mindestens unsere) weit übertroffen und die Stimmung ist entsprechend top.

20151012 Resultate Thüringen 2015

Fuchsjagd rund um die Ballonschnetzler

Zum Abschluss gibt es 2 Aufgaben: ein Fly In und ein Watership Down (Fuchsjagd mit Anlauf). Wie gewohnt kurven wir rund um das Fly In-Ziel und starten dann doch praktisch auf der ersten Wiese, auf der wir Winde gemessen haben. Wir starten wenige Minuten vor Ende der Startperiode, damit wir nicht zu nahe auf den Fuchs auffahren. Mit Bodenwinden bis 25km/h sind unsere Teams bald auf dem ersten Ziel, wo vernünftige Ablagen erzielt werden (in einem sehr starken Feld). Ein Pilot versucht es besonders perfekt zu machen und kurvt in der Nähe eines Windrads herum, wo er prompt diverse Ground Contacts produziert und auch den Mast touchiert. Glück, dass er nicht tatsächlich noch geschnetzelt wird!

Der Fuchs startet zeitgerecht, hat aber nach den angekündigten 20 Minuten Fahrzeit Mühe, ein Landefeld zu finden. Als er es endlich geschafft hat sind die ersten Ballone praktisch schon über dem gerade ausgelegten Zielkreuz. Unsere Ablagen hier sind zwar schlechter als beim Fly In, das Feld ist aber weiter verstreut, sodass wir auf vernünftige Punktzahlen hoffen.

Die Resultate von der Abendfahrt und die ersten Punkteinformationen von diesem Morgen lassen hoffen: stay tuned!

Schon wieder zum Kartenrand

Die Abendfahrt bringt 3 Aufgaben: Fly In, Judge Declared Goal und ein Maximum Distance mit Zeitbegrenzung. Die Windrichtungen sind im Allgemeinen klar, in den Details aber stark abhängig von den kurzfristigen thermischen Verhältnissen. Auf einem riesigen abgemähten Feld haben wir fast alle Möglichkeiten und entscheiden uns mit Sicherheit für den richtigen Startplatz. Auf dem ersten Ziel fährt nämlich der eine Ballon links vorbei, der andere rechts. Die erste Wertung ist also eher zum Vergessen, denn bei diesem Kreuz liegen viele Marker. Dafür ist das Judge Declared Goal auf dem Flugplatz umso besser. Hier sind unsere beiden Teams auf den Plätzen 2 und 3 mit guten Ablagen. Das abschliessende Maximum Distance fahren alle auf ca. 7500ft mit Geschwindigkeiten um 45km/h. Innerhalb der zur Verfügung stehenden 20 Minuten fahren unsere Ballone bis ca. 50m an den Kartenrand. Auf die Resultate sind wir natürlich gespannt.

Und das Gute zuletzt: das Fly On-Resultat von Gian-Marco und Corinne ist von No Result auf 1000 Punkte korrigiert! Der Zwischenstand nach 7 Aufgaben: 3. Rang für Nicole/Sam und 7. Rang für Gian-Marco/Corinne.

SEHR provisorische Morgenresultate

Noch ist vor allem das Fly On nicht klar, aber der Rest dürfte einigermassen stimmen:

Nicole/Sam:
Fly In: 4.71m / 780 Pte.
Hesitation Waltz: 3.65m /896 Pte.
Land Run: 64.29km2 / 961 Pte.
Fly On: 11m / 990 Pte.

Gian-Marco/Corinne:
Fly In: 39.53m / 238 Pte.
Hesitation Waltz: 12.32m / 524 Pte.
Land Run: 64.15km2 / 959 Pte.
Fly On: No Result / 143 Pte.

Es gibt noch keine Gesamtrangliste, der Hugi-Fanclub hat aber zuhause gerechnet. Wenn diese Punktezahlen bleiben würden (wir hoffen aber bei beiden Teams noch auf eine Korrektur nach oben), wären Nicole/Sam ca. auf Rang 3 und Gian-Marco/Corinne ca. auf Rang 13.

Als nächstes fighten wir in der Abendfahrt in 3 Aufgaben: Fly In, Judge Declared und Maximum Distance.

Über den Kartenrand hinaus

Die Nachtruhe war wie immer zu kurz, um 0430 Uhr fahren ab zum Briefing. Heute früh erwarten uns 4 Aufgaben: ein Fly In, ein Hesitation Waltz, ein Land Run und ein Fly On. Das Startfenster beginnt um 0600 Uhr, die minimale Distanz zum Fly In-Ziel beträgt nur gerade 1km. Wir finden auch gleich einen guten Startplatz und so müssen wir unüblicherweise sogar noch die Zeit totschlagen, bis wir fast punkt 0600 Uhr in die Luft kommen. Beim Fly-In fuhr das ganze Feld sehr stark, sodass unsere an sich nicht so schlechten Ablagen wenig bringen. Besser sieht es beim Hesitation Waltz aus. Und immerhin: beide Teams beide Male in der MMA.

Die anderen beiden Aufgaben waren zufriedenstellend, besonders gut war auch die Zusammenarbeit innerhalb der durch David Strassmann ergänzten Schweizer Nationalmannschaft. Die Maximum Distance-Aufgabe war so gestellt (mit Ausnahme der Endzeit 1000 Uhr keine zeitlichen Einschränkungen), dass man praktisch das ganze Wertungsgebiet ausfahren konnte. Wir sind gespannt, wer hier am besten gepokert hat. Das abschliessende Fly On gelang beiden Teams gut: Nicole ca. 2m, Gian-Marco: ca. 8m.

Und die Nachfahrer? Nach anfänglichem Stress mit Windmessung am HWZ konnten wir den Morgen geniessen und haben überdies das Gebiet an der Grenze zwischen Thüringen und Sachsen-Anhalt ausführlichst «erfahren». Nur Maschendrahtzäune haben wir praktisch keine gesehen!

Resultate Abendfahrt

Wie erwartet, sind die provisorischen Resultate der Abendfahrt eher mittelmässig:

Nicole:
Hesitation Waltz: 389m / 286 Pte.
Pilot Declared Goal: 183m / 524 Pte.
Maximum Distance: 5878m / 798 Pte.

Gian-Marco:
Hesitation Waltz: 167m / 684 Pte.
Pilot Declared Goal: 125m / 681 Pte.
Maximum Distance: 3119 m / 476 Pte.

Die Gesamtwertung ist noch nicht publiziert und zum selber Rechnen bin ich zu faul.